Feministische Aktionswochen 2025

Auch dieses Jahr organisiert der Intellektuelle Fotzenclub die feministischen Aktionswochen. Wir bedanken uns bei allen Personen, die diese Wochen ermöglichen und unterstützen.

Dieses Jahr fand auch wieder das KiBuLe in diesem Rahmen mit feministischen Kindergeschichten statt. Ebenso gab es eine Rede von der FAU Siegen.

Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!


Rede für die Demo des Intellektuellen Fotzenclub am 08.03.2025

Nennt mich Fabian Zwei, ich halte jetzt eine kurze Rede für unsere „Freie Arbeiter:innen Union“, kurz „FAU.“ Danke an Christiane und Lena für ihre Hilfe, die Rede vorzubereiten. Zuerst stelle ich euch einen berühmten Demospruch vor, den ihr sicherlich alle kennt. Im Hauptteil gehe ich auf den Demospruch ein. Spoiler: Es geht um Patriarchat und Reproduktionsarbeit. Als Schluss und Ausblick spreche ich über die „Organisierte Männlichkeitskritik“, kurz „OMK“.

Einleitung

Wer kennt diesen Demospruch?: „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“
„Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“ ist ein Klassiker für Anarchistinnen und Anarchisten.
„Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ ist mein Lieblingsspruch.

Hauptteil

Patriarchat

Warum kommt „Patriarchat“ zum Schluss? Das ist mein einziger Kritikpunkt.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Ich folge da den Erkenntnissen der kurdischen Frauenbewegung. Und die kurdische Frauenbewegung stellt fest: Das Patriarchat ist die Wurzel allen Übels. Erst nachdem die Gesellschaft es schändlicher Weise für moralisch in Ordnung fand, die Frau zu unterdrücken, erst dann war die Gesellschaft bereit für weitere unmoralische Schandtaten, Ausbeuteung, Ekelhaftes und Gesellschaftsformen der Unterdrückung.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Drei Beispiele für patriarchales Übel:

  1. Ein angeblich allmächtiger und männlicher Gott (eigener Zwischenruf: Pfui!)
  2. Ein autoritärer, gesichtsloser Staat, der privates Eigentum und Sicherung finanzieller Ungleichheit über das Wohl aller und das gute Leben für alle stellt (eigener Zwischenruf: Pfui!!)
  3. Ein unterdrückender Kapitalismus, eine Knochenmaschine, der die Umwelt frisst, der die Menschen frisst, der unsere Kinder frisst (eigener Zwischenruf: Pfui!!)

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

In dem wir uns vorschreiben lassen, was eine Frau ist und wie sie zu leben hat, beugen wir uns patriarchalem Übel. Wollen wir das? (eigener Zwischenruf: Nein!)

In dem wir uns vorschreiben lassen, was ein Mann ist und wie er zu leben hat, beugen wir uns patriarchalem Übel. Wollen wir das? (eigener Zwischenruf: Nein!)

In dem wir uns vorschreiben lassen, das es nur diese beiden Geschlechter gibt, beugen wir uns dem patriarchalem Übel. Wollen wir das? (eigener Zwischenruf: Nein!)

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Die Befreiung der Frau bedeutet auch die Befreiung des Mannes von seinem toxischen Verhalten. Es bedeutet die Befreiung aller Geschlechter.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Wir, die „Freie Arbeiter:innen Union“, kurz „FAU“, wir sind nicht eine Gewerkschaft, die ihren Kampf nur auf den Arbeitsplatz beschränkt.

Wir sind Syndikalistinnen und Syndikalisten und unsere Kämpfe kennen viele Orte. Neben dem Arbeitsplatz auch den Ort der Reproduktionsarbeit. Auf Reproduktionsarbeit gehe ich gleich gesondert ein.

Wir sind Anarchosyndikalistinnen und Anarchosyndikalisten, weil wir für unsere Kämpfe und unsere Gesellschaft die freiheitliche Organisierungsform von unten nach oben, die Selbstverwaltung, die Ordnung des Anarchismus wählen. „Kein Gott! kein Staat!“

Wir sind Anarch_A_syndikalistinnen und Anarch_A_syndikalisten, weil es keinen Weg zur freie Gesellschaft gibt ohne die befreite Frau und ohne die befreiten Geschlechter. „Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!“

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Reproduktionsarbeit

Zur Reproduktionsarbeit: Warum liegt in 2025 die Reproduktionsarbeit immer noch zu großen Teilen bei der Frau? Wieso muss sie die meiste Mentalload tragen, von Geburtstagsterminen erinnern bis Wäsche aufhängen? Alle wollen die Welt verbessern, aber keiner hilft Mama beim Spülen.

Warum ist das so? Das ist doch Scheiße!

Würde sich das ändern, wenn Frauen das selbe bezahlt bekämen, wie die Männer?

Warum ist das so? Das ist doch Scheiße!

Mehr Frauen sind von Altersarmut betroffen als Männer.

Warum ist das so? Das ist doch Scheiße!

Kurz zur Kinderbetreuung: Wenn sich liebende Eltern beide arbeiten und ihre Urlaubstage zusammen legen, dann kommen sie vielleicht auf 60, vielleicht auf 70 Tage. Die Schulferien ihrer Kinder im Jahr sind bereits 60 Tage, 70 mit den beweglichen Feiertagen. Da lieben sich also zwei Menschen und wollen Kinder und dann ist die Arbeitswelt so gestellt, dass Eltern allen Urlaub aufbrauchen, für die Ferien ihrer Kinder, aber nicht füreinander. Wie soll denn da die Liebe fortbestehen?

Warum ist das so? Das ist doch Scheiße!

Alles scheiße!

Schlussteil

Schlussendlich ist es auch Scheiße, dass ich, ein cis-Mann, hier auf der Bühne stehe.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Wir, die Freie Arbeiter:innne Union, kurz FAU,…

Wir sind Anarchistinnnen und Anarchisten, die lieber etwas tun als gar nichts tun. Zu versuchen, das Leben nach der Revolution schon heute im Alltag zu verankern, das ist Direkte Aktion.

Wir sind Anarchosyndikalistinnen und Anarchosyndikalisten, die lieber das Falsche tun und daraus lernen, als gar nichts tun.

Wir sind Anarchasyndikalistinnen und Anarchasyndikalisten, und mit etwas tun meinen wir gemeinsam einen Plan schmieden, eingestehen, wo wir nicht weiter kommen und um Hilfe bitten. Natürlich auch Austauschen und Nachdenken. Verbesserungen umzusetzen, wo sie notwendig sind.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Cis-Männer, wie ich, wir müssen unsere Verhaltensart und unsere Sprechart untersuchen und verändern, damit wir Anderen nicht auf den Sack gehen oder ihnen noch Schlimmeres antun.

Cis-Männer, wie ich, wir müssen ganz bestimmt keine weitere FLINTA-Gruppen aufmachen, die wiederum weitere Schutzräume für FLINTA-Personen aufbauen.

Cis-Männer, wie ich, wir sollen stattdessen dafür Sorge tragen, dass in den eigenen Betrieben und Nachbarschaften respektvoll und friedfertig mit allen Menschen umgegangen wird.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Mit diesem Vorgehen in der Hand und dem Ziel vor Augen „Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!“ sind bereits „Organisierte Männlichkeitskritik“ Gruppen, kurz OMKs, entstanden.

Cis-Männer können verinnerlichte sexistische Kackscheiße nicht alleine überwinden. Sie brauchen den Austausch, das Nachdenken und die Korrektur auch in einer profeministischen OMK-Gruppe.

OMK-Gruppen können nicht einfach entscheiden, dass sie etwas fertig überwunden haben, sie müssen Offenheit und Rechenschaft über ihre Methoden und Arbeitsergebnisse vor FLINTA-Gruppen ablegen.

Diese Strukturen müssen stetig, organisiert, sichtbar und ansprechbar sein. Der nächste Übergriff der schäbigen rape culture kommt bestimmt. Und dann heißt es, nicht das Rad neu erfinden, sondern Betroffenensolidarität leben und handeln.

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Cis-Männer, wie ich, wie fühlt es sich an, vor dem besten Freund zu stehen und ihm zu sagen, dass sein Verhalten echt mies war und das unsere Freundschaft verloren ist, wenn er nicht sofort mit seiner intensiven Täterarbeit anfängt?

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Cis-Männer, wie ich, wie fühlt es sich an, vom Vater, vom Bruder, vom besten Freund unter Tränen in die Arme genommen zu werden, um uns anzuhören, und zu spüren, dass unser eigenes Verhalten absolut massiv für den Arsch war? Dass sich diese, uns liebende Menschen sich, enttäuscht und in Ekel, von uns abwenden werden, wenn wir nicht sofort anfangen nachzudenken und intensiv an unserem Verhalten zu arbeiten?

Wir haben keine Angst vor Sexisten!

Vielen Dank!

„Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“

5JahresSause: Birthday Bash

FAU Siegen & Possym Punkshows laden ein zum: Birthday Bash

Birthday Bash am 15.03.2025

5 Jahre FAU Siegen heißt 5 Jahre Arbeitskampf – wenn das nicht ein Grund zum feiern ist! Neben Bildung darf die Party auch nicht fehlen!

  •     Beginn Bingo: 17:00 Uhr
  •     Beginn Konzert: 20:00 Uhr
  •     Eintritt: 8-15 €

Starten wird die Veranstaltung mit Bingo-Sport. Coach Arbeitszeitbetrug & Coach Gelber Schein heizen euch die Zahlen um die Ohren und ihr könnt schöne Gewinne absahnen.

Ab 20 Uhr beginnt das Konzert mit:

Uebl Duebl
Deep-Focus-Krautpunk aus Siegen

Spuhk
Düster Punk aus Köln
https://www.instagram.com/spuhk_/

BSK
Deutsch Punk
https://bskofficial.bandcamp.com/track/woke-linke-bubble

Danach tanzen mit Dj Strausi Mc

pay what you can zwischen acht und fünfzehn euro,
oder auf soli-kasse

 tell yer besties 💋

5JahresSause: Vortrag „Solidarisch Selbstverwalten – Das Prinzip der Lokalbörsen“ am 14.03.2025

Der Kurzvortrag stellt die vielseitige Kampforganisation der revolutionären Arbeiterschaft vor und holt dazu Interessierte kurz ab: „Was ist Anarchosyndikalismus?“, „Was will die FAU?“, „Warum rein in die Branchenförderation?“.

Die Lokalbörse setzt die Selbstverwaltung der Produktion und des Konsums um, bezieht alle Betroffenen mit ein und setzt das gute Leben für alle um.

Konkrete Schritte zu Lokalbörsen hin werden vorgestellt: Ein kollektiviertes Krankenhaus, eine solidarische Kaufgenossenschaft und die zarten Anfänge einer organisierten Nachbarschaft.

Es wird diskutiert, wie Branchen und Produktion aufgeteilt werden, wie wir von Bedürfnissen zu Bedarf kommen und was die Aufgabe des Statistischen Büros eigentlich ist.

Ankommen/Einlass: 18:30 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt ist frei

5JahresSause: Geburtstagstheke am 12.03.2025

Zum fünften Geburtstag des allgemeinen Syndikats Siegen laden wir, die FAU Siegen, zur Theke ein. Es ist der Start, um die Feierlichkeiten zum fünf-jährigen Bestehen einzuleiten. Gemeinsam wollen wir auf den Geburtstag anstoßen und einen Blick auf die Vergangenheit der Gruppe richten.

Das allgemeine Syndikat Siegen ist Teil der Gewerkschaftsföderation der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) und setzt sich für die Belange der lohnabhängigen Klasse ein. Bei Küfa und Getränken im VEB wollen wir schon heute das gute Leben spüren. Kommt gerne am 12.03.2025 ab 18:30 Uhr ins VEB!

Einladung zur Vollversammlung am 26.01.2025

Liebe Syndikatsmitglieder, Sympathisant*innen und Interessierte,

das Allgemeine Syndikat Siegen lädt zur gemeinsamen Vollversammlung ein. Alle sind herzlich willkommen. Der Veranstaltungsort sind die Vereinsräume für inklusive Begegnung, Schlachthausstraße 2, 57072 Siegen um 13 Uhr.

Was ist eine Vollversammlung?

Eine Vollversammlung ist das zentrale Entscheidungsgremium der FAU Siegen.
Hier können alle Mitglieder und Interessierte anwesend sein. Alle Anwesenden haben ein Rederecht und alle Mitglieder haben ein zusätzliches Antrags- und Stimmrecht. Mandatsträger:innen können auf einer Vollversammlung über ihre Aufgaben befragt werden, um stets eine möglichst hohe Transparenz zu gewährleisten. Eine vorläufige Tagesordnung ist Teil der Einladung.
Darüber hinaus ist die Vollversammlung auch ein soziales Event. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, noch einmal mit allen zusammen zukommen und Interessierte haben die Chance, offene Fragen zu klären und uns kennenzulernen.

Tagesordnung

  1. Herzlich Willkommen!
  2. Berichte
    1. Berichte Arbeitsgruppen
    2. Berichte Deligierte
    3. Berichte Mandatierte
  3. Wahlen
    1. Wahl Organisationssekretariat
    2. Wahl Kassensekretariat
  4. Beschlüsse
    1. IKA Referendum Antrag 1
    2. IKA Referendum Antrag 2
    3. IKA Referendum Antrag 3
    4. IKA Referendum Antrag 4
    5. Delegierte für BuKo2025
  5. Termine
  6. Verschiedenes

5 Jahre FAU Siegen – save the date: 15.03.2025

Dieses Jahr ist es so weit:

Das Syndikat der FAU in Siegen wird 5 Jahre alt!

5 Jahre haben wir uns nun schon an verschiedenen Arbeitskämpfen und anderen politischen Kämpfen hier in Siegen beteiligt. Das wollen wir mit euch feiern! Dafür haben wir etwas ganz besonderes vorbereitet:

Am 15.03. wird es krachen – es gibt gute Mukke auf die Ohren, Bingo und Auflegerei.

Neben dem großen Fest gibt es noch weiteres Programm in der Woche:

Am Mittwoch, den 12.03., dem originalen Geburtstag, wollen wir mit euch gemütlich bei einer Theke im VEB auf die vergangenen Jahre zurück blicken.

Am Freitag, den 14.03. wird es einen Vortrag geben – was genau wird noch bekannt gegeben.

Merkt euch die Daten doch schonmal vor und feiert mit uns den Geburtstag eurer Lieblingsgewerkschaft!

🖤❤️

Einladung zur Vollversammlung am 24.11.2024

Liebe Syndikatsmitglieder, Sympathisant*innen und Interessierte,

das Allgemeine Syndikat Siegen lädt zur gemeinsamen Vollversammlung ein. Alle sind herzlich willkommen. Der Veranstaltungsort sind die Vereinsräume für inklusive Begegnung, Schlachthausstraße 2, 57072 Siegen um 13 Uhr.

Was ist eine Vollversammlung?

Eine Vollversammlung ist das zentrale Entscheidungsgremium der FAU Siegen.
Hier können alle Mitglieder und Interessierte anwesend sein. Alle Anwesenden haben ein Rederecht und alle Mitglieder haben ein zusätzliches Antrags- und Stimmrecht. Mandatsträger:innen können auf einer Vollversammlung über ihre Aufgaben befragt werden, um stets eine möglichst hohe Transparenz zu gewährleisten. Eine vorläufige Tagesordnung ist Teil der Einladung.
Darüber hinaus ist die Vollversammlung auch ein soziales Event. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, noch einmal mit allen zusammen zukommen und Interessierte haben die Chance, offene Fragen zu klären und uns kennenzulernen.

Tagesordnung

  1. Herzlich Willkommen
  2. Berichte aus den Arbeitsgruppen und Arbeitstreffen
  3. Berichte der Mandatierten und Deligierte
  4. Beschlüsse
    • 4.1 FAU Kinderbetreuung
  5. Verschiedenes
    • 5.1 Termine

Bericht über Demo „NRW bleib sozial“ am 14.11.2024

Das Land NRW hat einen Großteil seiner sozialen Verpflichtungen an Private, den sogenannten freien Wohlfahrtsverbänden, ausgelagert und dreht im Nachhinein die Finanzierung ab. Der Bericht überspringt das Kommentieren…

  • … der sozialen Daseinsvorsorge als ein angeblicher Existenzgrund eines Staates,
  • … dem neoliberalen Auslagern von staatlichen Dienstleistungen und
  • … den Haushalt auf Kosten der Kinder, Alten, Schwachen, Armen und Bedürftigen auszugleichen.

Eine Folge aus alledem ist, dass bei der Demo „NRW bleib sozial“ die sogenannten Wohlfahrtsverbände mehr Geld (oder weniger Kürzung) vom Land verlangen.

Warum verfolgen wir das?

Mindestens zwei Ebenen interessieren uns: Die direkte Betroffenheit (Arbeitsplatz, KiTa-Platz, in Anspruch genommene Beratung) und die Entwicklung im Gesamtgefüge (Zusammenhalt, gebrochene Versprechen, Machtgefüge).

Ein paar Beobachtungen zum Gesamtgefüge

Wenn die sogenannten Wohlfahrtsverbände eine Demo organisieren, dann tun das Arbeitgeber wie AWO, DRK und Parität. Dazu kommen noch religiöse Arbeitgeber wie Caritas, Diakonie und jüdische Landesverbände. Diese haben teilweise ihr eigenes und kleineres Arbeitsrecht. Können die überhaupt Widerstand organisieren?

Unsere persönliche Beobachtungen auf der Demo legen ein „Nein“ Nahe – wir haben allerdings auch nicht alle Aspekte betrachte:

  • Die von uns angesprochenen Demonstrierenden schienen sich an Jahrzehnte lange Ungerechtigkeit gewöhnt zu haben, die Wut ist raus. Es scheint so, als ob 30.000 Personen und diese Lobbyverbände keinen Einfluss auf die gewählten Volksvertreter nehmen können. 2023 so erfolglos als auch dieses Jahr.
  • Die Demo-Organisation erwartete relativ früh, also Wochen im Voraus, circa 30.000 Teilnehmende: Wir zählten 20 Dixi-Klos.
  • Fehlender Zusammenhalt: Der Umzug durch die Stadt wurde abgesagt und die Kundgebung auf die andere Seite des Flusses verlagert, also weit weg vom Parlament – aus angeblichen Sicherheitsgründen. Ein selbstorganisiertes, gemeinsames Spazieren fand nicht statt. Es gab auch keine Gesänge, keine Sprechchöre, keine Choreographien, nur Wasserfall artiger Vortrag von der Bühne an die Demonstrierenden.
  • Teile und herrsche: Die verschiedenen Verbände hatten verschiedene T-Shirts, nochmal aufgeteilt nach Bezirken und Orten. Es gab kein Interesse an Klassenbewusstsein. Die allgemeine Systemkritik wurde in Wut ausgesprochen, aber bei der Nachfrage, was Hoffnung gibt und was die nächste konkrete Aktion sei, kam nur Resignation.

Ein paar Beobachtungen zur direkten Betroffenheit

Im Bereich KiTa gab es keine Organisierung des Zusammenhaltes von Elternschaft und Erzieher:innen. Aus unserer sehr kleinen Stichprobe: Die meisten Erzieher:innen vor Ort sind unbefristet angestellt, die Befristeten scheinen eher nicht teilgenommen zu haben.

Die politische Bildung scheint weniger ausgeprägt zu sein: Auf den Ruf „Streik in der Kita! Streik in der Fabrik! Das ist unsere Antwort auf eure Politik!“ reagierte eine Person mit „Nieder mit den Randalierern!“

Das Rufen von „Wer schließt unsere KiTas zu? Die verkackte CDU! Wer ist mit dabei? Die grüne Partei!“ führt zur Anmerkung, dass „verkackt“ eine harte Wortwahl sei. Wie man denn das Herbeiführen massenweises menschlichen Elends durch Streichen der Fürsorge nennen solle? Keine Antwort.

Die MLPD fragte uns, ob wir ihr Unterstützerunterschriften für die nächste Wahl leisten wollten, worauf wir ihnen (alle beiden) eine klare Absage erteilten, Lektion aus der Geschichte inklusive.

Und die FAU so?

Bei der letzten Demonstration „NRW bleib sozial“ am 19.10.2023 ist uns die Teilnahme eines FAU Siegen Mitglieds und zwei Kinder bekannt. Dieses Jahr waren es zwei FAU Siegen Mitglieder mit 2 Kindern und 1 Gast, 1 FAU Mitglied aus Duisburg und 2 FAU Mitglieder aus Köln. Gemeinsam konnten wir im Vorfeld organisieren, die Demo beobachten und folgende Schritte für den lokalen Arbeitskampf besprechen. Ein paar Werkzeuge für Vernetzung und Austausch sind erfolgreich getestet worden.

Wir organisieren uns in Betriebsgruppen und helfen Betriebsgruppen beim Aufbau. Die Demo hat uns gezeigt, dass wir bis zur nächsten Tarifverhandlung mehr aufbauen müssen, dass die Idee des Streikes bei den Erzieher:innen etabliert werden muss. Die Unterstützung dazu durch Elternschaft kann ebenso mit aufgebaut werden. Wenn die bestehende, gewerkschaftlichen Organisation zu schwach ist, dann ist die Gründung von freien Betriebsgruppen, die sich freien Gewerkschaften, wie der FAU, anschließt und durch sie Unterstützung erfährt notwendig. Was 30.000 Demonstrierende nicht können, kann eine freie Betriebsgruppe aus drei Personen: Durch Agitation und Streikvorhaben bessere Arbeitsbedingungen erkämpfen.

In Siegen kannst du dir Organizing am Einfachsten hier aneignen : https://siegen.fau.org/fau-siegen-organizerin-werden/

Bericht über Kibule bei Rabauki (15./16.08.2024)

Es gibt persönlichen Kontakt zwischen Kibule und Rabauki via unserer FAU. Bei einer VV entstand die Idee, Kibule im Rahmen des Rabauki Sommercamps stattfinden zu lassen und am 15. und 16.08.2024 wurden von 12:15 bis 13:15 Kibule-Kinderbücher vorgelesen.

Die Kibule-Person berichtet: „Ich hatte nicht erwartet, dass jeweils ein grobes Dutzend Rabauki-Kinder vom Hüttenbauen und Schmieden doch auch Interesse an einer Pause und Bücher haben. Es fand draußen unter einem Sonnensegel auf der Wiese statt. Die mitgebrachten Bücher wurden den Interessierten zur Wahl gestellt mit den Worten „Das was euch gefällt, das lese ich euch vor. Oder ihr findet jemand anderes, der es euch vor liest“. Ich bin auch erstaunt, wie gut wir uns verstanden haben, wie wir zusammen hockten, um die Bilder besser sehen zu können und wie gebannt wir den Geschichten gelauscht haben. Mit Abstand meine beste Mittagspause seit ever. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!“

Bericht zum Workspace 24_08 im FAU Garten

Heute stand die Mitgliederstruktur und das Thema Organizing im Mittelpunkt. Außerdem wurden über die letzten Ereignisse von Kibule berichtet. Nebenbei: Es gab starken, schwarzen Kaffee. Im Garten wurden Brombeeren gepflückt und/oder zurückgeschnitten.


Ein Workspace ist ein internes Arbeitstreffen. Es ist ein bisschen eine interne Aufgabenverwaltung, Ergebnisvorstellung und Verteilen auf mehreren Schultern.

Neue Genoss:innen werden herzlich willkommen geheißen und das „Was?“ und „Wie?“ des Allgemeinen Syndikat Siegen und die FAU kurz vorgestellt, ebenso aktuelle Projekte, Möglichkeiten des Mitmachens, Kommunikations- und Koordinationsstruktur. Die regionale und internationale Vernetzung mit anderen Syndikaten, Treffen, Festivals und ob und wie wir sie gemeinsam besuchen wollen.

Die Mandatierten stellen den Zustand ihrer aktuellen Aufgaben dar und alle Anwesenden besprechen kurz, welche Themen sie an diesem Tag gemeinsam oder in kleineren Gruppen weiter voran treiben wollen.

Wie üblich nehmen alle etwas mehr zu Essen und Trinken mit.

Wenn wir im Garten workspacen, dann lassen wir den Tag dort auch in Ruhe ausklingen.